
Mit Anfang 20 erlebte Daniel Lager, geboren 1973, eine Offenbarung: Zum ersten Mal hörte er eine CD mit Musik John Dowlands und sein Leben veränderte sich grundlegend: Er beschloss, sein Biochemie-Studium an den Nagel zu hängen und zu singen. Erstaunlicherweise gelang dieser Wechsel ohne Probleme, denn er bekam sogleich einen Platz in der studienvorbereitenden Ausbildung einer Bezirksmusikschule in Berlin - ohne Noten lesen oder Klavier spielen zu können (geschweige denn irgendein anderes Instrument) und ohne jegliche theoretische oder musikwissenschaftliche Kenntnisse. Nach bestandener Aufnahmeprüfung ging er 1998 nach Hannover, um dort das Gesangsstudium bei Countertenor Ralf Popken und Sopranistin Prof. Norma Enns aufzunehmen. Seit 2006 ist Daniel Lager Diplom-Opernsänger.
Schon während des Studums besuchte er Meisterkurse für Alte Musik bei Anthony Rooley und Evelyn Tubb und für szenische Arbeit beim Jekerstudio in Maastricht. Zur Vertiefung der Kenntnisse in historischer Aufführungspraxis und Barockgesang hat Daniel Lager mit Barbara Schlick, Kai Wessel und Konrad Junghänel gearbeitet.
Er trat als Mitwirkender verschiedenster Produktionen schon auf der ganzen Welt auf, unter anderem am Broadway/New York, in Simbabwe und Sambia, in den Niederlanden, Italien, Japan und in Frankreich. Er war z. B. Sänger der Varieté-Produktion Vivace ...vom Leichtsinn der Schwerkraft... und beim Eckart Witzigmann Palazzo in München und war Teil der Stammbesetzung von De Nederlandse Bachvereniging und Le Concert d´Astrée.
Er arbeitete unter anderem mit den Dirigenten Konrad Junghänel, Phllippe Herreweghe, Emanuelle Haïm, Steffen Leissner und Richard Egarr zusammen. Unter den Regisseuren, mit denen er arbeitete, waren Robert Wilson, Dietrich Hilsdorf, Igor Folwil, Pascale Chevroton und Wolf Widder.
Daniel Lager pflegt eine enge Zusammenarbeit mit Musikern in Harare/Zimbabwe, wie der Pianistin Jeanette Micklem und dem Pianisten - und künstlerischen Leiter des Harare International Festival of the Arts (HIFA) - Manuel Bagorro. So war er seit 2004 mindestens einmal pro Jahr dort, um an Produktionen von Händels THE MESSIAH mitzuwirken, Solo-Recitals zu geben oder HIFA-Beiträge zu leisten. Im Jahre 2006 kam Sambia auf die Liste der afrikanischen Staaten, in denen Daniel Lager auftrat. Er wirkte hier mit bei Konzerten der Lusaka Music Society und war im Frühjahr 2009 erneut in dort für weitere Konzerte und Workshops, begleitet von Jeanette Micklem.
2009 gab Daniel Lager sein erfolgreiches Theaterdebut als Endimione in Cavallis LA CALISTO (Stadttheater Pforzheim). 2010 kam ebendort John Kanders CABARET auf die Bühne mit Daniel Lager als Conférencier. Außerdem sang er an der Kölner Oper in Monteverdis L'INCORONAZIONE DI POPPEA die Amme Arnalta – die Produktion wurde im April 2012 wiederaufgenommen. 2011 hat er am Hessischen Staatstheater Wiesbaden als Ottone und Nutrice in Monteverdis POPPEA reüssiert und außerdem in Pforzheim den Teufel in Detlef Glanerts Oper SCHERZ, SATIRE, IRONIE UND TIEFERE BEDEUTUNG zum Leben erweckt. 2012 stand er in Pforzheim bei der Tanztheaterproduktion BOLÉRO – EXTASE, choreografiert von James Sutherland tanzend und singend auf dem Podium. Ende 2012 war er in DINO UND DIE ARCHE am Badischen Staatstheater Karlsruhe als Dinosaurier Anathosaurus zu erleben.
Zahlreiche CD-Aufnahmen dokumentieren Daniel Lagers künstlerisches Schaffen. Als Höhepunkt unter den bisherigen Veröffentlichungen ist die Aufnahme der ORIGINAL ENGLISH CANZONETTAS von Joseph Haydn mit der Pianistin Nicoleta Ion-Constantinescu zu nennen.